Wanderung Jura-Höhenweg

Jeder Hiker kennt das wohl: da hat man eine schöne Tour geplant und endlich Zeit, sich auf den Weg zu machen - doch das Wetter macht einen Strich durch die Rechnung. Schon seit Anfang der Woche verhiess die Wetterprognose nichts Gutes - und spätestens seit gestern war klar, dass die geplante Route vertagt werden muss. Aber dann gab es da einen Streifen Land ganz in der Nähe, über den die Wolken sich bereits am Vormittag ausgeregnet hatten. Und da muss man dann als wanderhungriger Wanderer auch mal alle Fünfe gerade sein lassen und umdisponieren. Der seit wenigen Stunden schlechtwetterresistente Landstreifen ist der Jurauasläufer zwischen Solothurn und Aargau. So ziemlich exakt die 3. Etappe des Jura-Höhenwegs von Staffelegg nach Hauenstein. Also: Wanderkarten gewechselt, Route am Mac neu geplant und auf's Navi überspielt - los geht's. Warum in die Ferne schweifen wenn das Gute liegt so nah.

Der gesamte Jura-Höhenweg verbindet Zürich mit Genf. Die Ferntour mit 15 Etappen ist insgesamt rund 310 km lang - und zumindest knapp 18 davon wollen wir uns heute vornehmen. Der Einfachheit halber wandern wir in die entgegengesetzte Richtung, also mit dem Ziel Staffelegg. Die Wanderung hat keinen grossen Schwierigkeitsgrad (gelbe Markierung), ist aber durch die Länge und manche steile Steigung (insgesamt rund 860 Höhenmeter) auch nicht ganz ohne. Ein schöner Mix aus Wald- und Feldwegstrecke ist das, abwechslungsreich und immer wieder mit herrlichen Aussichtspunkten, die einen klaren Blick auf die weiche Hügellandschaft Richtung Baselland und darüberhinaus (heute ist die Sicht hervorragend) hin zum Schwarzwald ermöglichen. Das Herbstlicht und der zumindest in dieser Gegend heute weitgehend stahlblaue Himmel tauchen den Mischwald in herrlich bunte Farben. Dazu runden die noch immer saftige Weiden, auf denen Kühe mit ihren Kälbern grasen und vereinzelt auch Schafherden zu sehen sind, die spontan geplante Herbstwanderung ab. In knapp 5 Stunden Wanderzeit begegnen uns keine 10 Hiker oder Mountainbiker. Es ist eine entspannte, gemütliche Wanderung, diese 3. Etappe des Jura-Höhenwegs, die auch gerade wegen der Ruhe und der schönen Streckenführung zum Nachdenken und zur inneren Einkehr einlädt. So geht Musse. 

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